Man sieht es oft nur noch zu besonderen Anlässen, dabei gehörte das Einstecktuch für Herren lange Zeit zu einem vollständigen Outfit dazu. Du findest auch Begriffe wie Kavalierstuch, Stecktuch oder Pochette, alle beschreiben das Gleiche: ein Tuch, das schön gefaltet in die Reverstasche gesteckt wird. Doch wie faltet man ein Einstecktuch richtig? Wir zeigen dir vier Varianten, die du mühelos nachfalten kannst.
Das solltest du vor dem Falten beachten
Anders als eine Fliege oder Krawatte gehört das Einstecktuch nicht unbedingt zum klassischen Anzug, es ist vielmehr das i-Tüpfelchen des guten Stils. Es sollte farblich auf den Anzug abgestimmt sein, häufig wird die Farbe der Krawatte wieder aufgegriffen. Du findest oft beides zusammen als Set, was besonders bei auffälligen Mustern praktisch ist. Echte Gentleman raten jedoch von dem Tragen der fertigen Sets ab.
Bei vielen Männern beliebt ist das elegante Seidentuch, doch auch Einstecktücher aus Wollstoffen, z. B. Tweed, werden von vielen Herren gern gewählt. Du darfst ein Tuch ganz nach deinem Geschmack aussuchen, auch Baumwolle und Leinen sind möglich. Idealerweise bügelst du dein Einstecktuch vor dem Falten, damit es wirklich vollständig faltenfrei ist. Erst dann kommt die Faltung voll zur Geltung.
Bevor du mit dem Falten beginnst, solltest du dir die Hände waschen und eine saubere, staubfreie Unterlage wählen, denn Verschmutzungen im Einstecktuch sind ein absolutes No-Go. Dann geht es daran, dich für eine Falttechnik zu entscheiden, die Auswahl ist grenzenlos. Wir haben dir die vier gängigsten Techniken zusammengestellt.
Die klassische Dreiecksfaltung
Die wohl häufigste Falttechnik in das Dreieck. Sie ist schnell gemacht und kann jederzeit auch mühelos neu gefaltet werden, falls das Einstecktuch einmal verrutscht.
- Lege das Einstecktuch mit der Vorderseite nach unten vor dich hin, eine Ecke zeigt dabei zu dir. Nun faltest du die untere Ecke nach oben, sodass du ein Dreieck erhältst.
- Jetzt wird die linke Ecke bis etwas über die Mitte gefaltet. Die Ecken sollten sich nicht berühren.
- Der letzte Schritt ist, die rechte Ecke analog zur linken Ecke nach links zu falten. Nun musst du das Einstecktuch einmal drehen und kannst es passgenau in die Reverstasche stecken.
Simpel als Rechteck gefaltet
Wenn du nicht dick auftragen, sondern dein Einstecktuch sehr minimalistisch tragen willst, empfehlen wir dir die Rechtsecksfaltung. Hier schaut nur die obere Kante des Einstecktuchs aus dem Revers.
- Lege das Einstecktuch vor dich hin, dabei sollte eine Seite zu dir zeigen. Falte nun die rechte Seite bis zur Mitte.
- Falte nun die linke Seite über die rechte.
- Zum Schluss klappst du die obere Seite bis zum unteren Drittel nach unten, damit das Tuch in deine Reverstasche passt. Das Einstecktuch solltest du mit der gefalteten Kante nach oben hineinstecken.
Festlich mit der Blätter-Faltung
Du bist zu einer Hochzeit eingeladen oder gar selbst der Bräutigam? Dann kannst du die Drei-Blätter-Technik anwenden, sie ist zweifelsfrei eine der eleganteren Falttechniken. Manchmal taucht auch der Begriff Wellenfaltung oder Schiffsfaltung auf, beide beschreiben das Aussehen des Einstecktuchs nach der Faltung.
- Lege das Einstecktuch ausgebreitet vor dich hin, eine Ecke zeigt dabei zu dir. Lege nun die untere Ecke etwas versetzt auf die obere. Die Ecken dürfen nicht direkt aufeinanderliegen.
- Nun faltest du die linke Ecke ebenfalls versetzt nach rechts oben neben die beiden Spitzen. So hast du drei Spitzen nebeneinandergelegt.
- Zum Schluss muss das gefaltete Tuch sorgsam in der Reverstasche verstaut werden. Dafür faltest du die rechte Seite nach links unten, so wird es schmaler und passt perfekt in die Tasche.
Königsklasse: die Kronenfaltung
Diese Falttechnik ist besonders elegant, da das Einstecktuch nach dem Falten die Form einer Krone annimmt. Daher ist die Kronenfaltung für sehr formelle Anlässe zu empfehlen.
- Lege das Einstecktuch vor dich hin, eine Ecke sollte dabei zur dir zeigen.
- Dann faltest du die untere Hälfte leicht versetzt vor die oberen, sodass die beiden Ecke nebeneinanderliegen.
- Im nächsten Schritt klappst du die linke Seite nach rechts, sodass die Ecke ganz rechts neben den beiden anderen liegt.
- Jetzt faltest du die rechte Seite nach links, sodass die vierte Ecke ganz vorn vor den anderen liegt. Fertig!
Woher kommt das Einstecktuch?
Die ersten Einstecktücher kamen um 1830 in der Biedermeierzeit auf. Hier wurden sie noch als Accessoire zu Reitkleidung kombiniert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch Gehröcke mit Brusttaschen versehen, sodass es auch im Alltag Mode wurde, ein Einstecktuch zu tragen. Mitte des 20. Jahrhunderts war es weniger populär, Krawatte und Fliege genügten den Herren. Erst seit den 1990ern Jahren sind Einstecktücher wieder im Kommen. Es wird in der jüngsten Vergangenheit auch als vollständige Alternative zu Krawatten bzw. Fliegen akzeptiert.
Es existieren Dutzende Falttechniken, mit denen das Einstecktuch für die Reverstasche in Form gebracht werden kann. Auch Nadeln und Gummis können benutzt werden, um das Tuch an Ort und Stelle zu halten. Sicherheitsnadeln können ebenfalls verwendet werden, diese sollten so angebracht werden, dass man sie nicht sieht.
Einfarbig, gestreift, gemustert? Besonders bei Hochzeiten beliebt sind Seidentücher mit leichtem Glanz oder mit Paisley-Muster. Auch romantische, florale Motive sind beliebt. Stark auffällige und kontrastreiche Muster sollten eher zu einer Abendgarderobe für ein Event gewählt werden, im Alltag sollten die Farben sehr dezent sein. Wir empfehlen dir Pastelltöne, diese lassen sich zu allen Anlässen gut kombinieren.
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